Die Ursprünge des Sports in unseren Ortschaften gehen auf die Wende vom 19. ins 20.Jahrhundert und damit rund 125 Jahre zurück. Den Grundstein legte der am 03.03.1901 gegründete Turnverein Spora, dem am 11.01.1903 die Gründung des Turn- und Sportverein Nißma folgte.


Zunächst ging es nur darum sich gemeinschaftlich sportlich zu ertüchtigen. Neben Turnen gab es zur damaligen Zeit im Ortsteil Oelsen auch eine Radakrobatikgruppe, die bei lokalen Veranstaltungen ihr Können zeigte.

 

Raffball

 

Raffball gilt als Vorgänger des Handballs und war die erste wettbewerbliche Mannschaftssportart in unserem Verein. Gegen Ende der 1920er Jahre sind Spiele einer Herren- sowie Jugendmannschaft in Nißma überliefert. Gegner waren Mannschaften aus dem Zeitzer, Altenburger sowie Geraer Raum. Nach Zeitzeugenaussagen wurde Raffball auch unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg noch auf dem Nißmaer Sportplatz gespielt.

 

 

Handball

 

Aus den Raffballaktiven formierte sich in den 1950er Jahren schließlich Handballmannschaften. Die Teams traten hierbei auf Großfeld in Nißma gegen andere Mannschaften an. Im Zuge des Neubaus der Gaststätte Mitte der 1950er Jahre direkt am Sportplatz, wurden dabei auch Umkleidemöglichkeiten für die Sportler geschaffen.

 

Ab der Saison 1957/58 spielte man als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Aktivist Zipsendorf / Abteilung Nißma und stieg neun Jahre später in die Leipziger Bezirksliga auf. Kurze Zeit später, mit Einführung des Hallenhandballs, verlor die bis dahin in unserem Verein so dominante Sportart an Popularität.


Kegeln

 

Parallel zum Handball hatte sich in den 1950er Jahren mit dem Kegeln eine zweite Mannschaftssportart etabliert. Dies führte 1968 zum Bau einer Zweibahnanlage in Nißma die durch zahlreiche ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder in kurzer Bauzeit errichtet wurde.

Die Anlage als auch der Sport selbst, erhielten regen Zulauf. So gab es mehrere Herrenteams und sogar eine Frauenmannschaft. Bereits 1970 stieg die erste Herrenmannschaft in die Bezirksliga Leipzig auf und errang 1975 gar den Bezirkspokal im Kegeln. Dieser außerordentliche Erfolg berechtigte zur Teilnahme an der damaligen DDR-Ausscheidungsrunde, in der man gegen die besten Mannschaften der Republik mit ihren Auswahlspielern antreten musste. 

 

Leider konnte man in Folgezeit nicht mehr an diese erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Daran änderte auch der Bau einer modernen automatischen Zweibahnanlage im Sporaer Gaststättengebäude in den 1990er Jahren nichts. Derzeit ist nur noch eine Herrenmannschaft in der Kreisklasse Zeitz verbleiben.

 

Fußball

 

Die heute in unserem Verein dominierende Sparte Fußball hat ihre Anfänge in den 1970er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt trainierten Jugendmannschaften auf dem Großfeld in Nißma. Allerdings gelang es noch nicht Mannschaften zu bilden.

 

Mitte der 1980er Jahre entschloss man sich schließlich in einer konzentrierten Aktion eine Mannschaft unter dem Namen Traktor Spora-Nißma auf die Beine zu stellen. Das neuformierte Team um Initiator und ersten Trainer Hans Hüfner bestritt zunächst Spiele in der Kreis-Reserve-Liga Zeitz ohne Punktwertung (Saison 1984/85). Bereits ein Jahr später – diesmal mit Punktwertung – konnte der Aufstieg in die 1. Kreisklasse (heutige Kreisoberliga) realisiert werden.

 

In der Saison 2006/07 qualifizierte sich die erste Mannschaft im Rahmen einer Neugliederung der Kreisligen im Burgenlandkreis für die neugegründete eingleisige Kreisoberliga Burgenlandkreis. Nachfolgend spielte das Team um die vorderen Ränge mit, bis schließlich in der Saison 2010/11 der langersehnte Aufstieg in die Landesklasse Sachsen-Anhalt gelang.

 

Ligazugehörigkeit 1.Herrenmannschaft:

 

1984 – 1986 Kreis-Reserve-Liga Zeitz

1986 – 2011 Kreisoberliga Zeitz bzw. Burgendlandkreis

2011 – 2018 Landesklasse Sachsen-Anhalt

2018 – 2020 Kreisoberliga Burgendlandkreis

2020 – 2023 Landesklasse Sachsen-Anhalt

2023 -         Kreisoberliga Burgendlandkreis

 

Neben den drei Aufstiegen der ersten Mannschaft in den Jahren 1986, 2011 und 2020 zählt der Gewinn des Kreispokals am 01.05.07 zu den größten Erfolgen des Vereins. In einem dramatischen Spiel gegen den Erzrivalen Fortuna Kayna auf dem Sportplatz in Grana, entschieden wir die Partie im Elfmeterschießen vor rund 800 Zuschauern mit 6:5 für uns.

Der Gewinn des Kreispokals berechtigte zudem zur Teilnahme am Landespokal der Saison 2007/08, bei dem man in der ersten Runde gegen den höherklassigen SV Großgrimma mit 1:3 nach Verlängerung ausschied.

 

 

Weitere Erfolge der I. Männermannschaft:

 

Kreispokalfinalist 2000/01 – Eintracht Profen 2:0 SV Spora

SuperCup Gewinner 2007 – Fortuna Kayna 0:3 SV Spora

Burgenlandpokalfinalist 2023/24 – SSC Weißenfels II 2:1 SV Spora

Landespokalteilnahme 2024/25 – SV Spora vs. VfL Halle 1896

 

 

Auch die Reservemannschaft des SV Spora kann auf einige Erfolge zurückblicken. Hierzu zählt der Aufstieg in die Kreisliga 2001 sowie 2008 der Gewinn des Kreisreservepokals gegen den damaligen Kreisligisten vom TSV Tröglitz mit 3:2 nach Verlängerung.

Die II. Mannschaft des SV Spora spielt nach dem Abstieg aus der Kreisliga 2014, seither in der Kreisklasse.

Eine weitere Besonderheit in unserem Verein bildet die lange Tradition im Bereich des Frauenfußballs. Nach einem Mitte der 1990er Jahre ausgetragenen Spaßspiel von Spielerfrauen, bildete sich kurze Zeit später
eine Mannschaft für den Großfeldbereich. Im Jahr 2004 gelang dem Team sogar der Aufstieg in die Bezirksliga Leipzig, wo man gegen namhafte Mannschaften wie die der BSG Chemie Leipzig antrat.

 

Im Jahr 2007 kam es zur Eingliederung der Damenmannschaft in den ZFC Meuselwitz, um das erreichte Leistungsniveau auch weiterhin gewährleisten zu können. Parallel dazu verblieb mit den „Turboschnecken“, eine reine Freizeitmannschaft im Kleinfeldbereich in Nißma. Aus dieser Gemeinschaft entwickelte sich schließlich eine Mannschaft, die den Spielbetrieb im Kleinfeldbereich wieder aufnahm. Durch Spielgemeinschaften mit Altenburg und mittlerweile Droyßig, möchte man die Damenfußballtradition auch künftig aufrechterhalten.

Insgesamt stellt der demographische Wandel in unserer Region jedoch eine enorme Herausforderung für solch kleine Verein wie dem SV Spora dar. Während zahlreiche Fußballvereine der Umgebung bereits ihre Mannschaften zusammenlegen oder gänzlich abmelden mussten, versucht unser Verein durch eine kontinuierliche Jugendförderung, die Basis für die Zukunft zu legen.

 

So sind aus den Jugendteams die Mitte der 2000er Jahre formiert wurden, längst Spieler in den heutigen Herrenmannschaften zu finden. Gleiches erhoffen wir uns aus den derzeit im Spielbetrieb agierenden B- als auch F-Jugend-Mannschaften, in denen Jungs wie Mädchen dem schönsten Hobby der Welt nachgehen.

 

Auszeichnungen

 

2001 wurde den Sportverein Spora e.V. im Rahmen der "100 Jahre-Sport-Feier" die "Sportplakette des Bundespräsidenten" verliehen. Der Sportverein konnte in seiner Antragstellung für diese Plakette eine lückenlose Existenz für diese 100 Jahre des Bestehens nachweisen.